Alexandra Tretter

Produktinformationen "Alexandra Tretter"
Die Kunst von Alexandra Tretter (*1988) ist ebenso tiefgründig wie verspielt. Verdankt sich ebenso der sanften Spiritualität der späten Geometrien Hilma af Klints wie den vor schierer Farblust überbordenden Scheiben-Bildern Sonia Delaunays. Ihr einfühlsam gestaltete Künstlerinnenbuch vereint monumentale Gemälde und intime Werke auf Papier, die durchdrungen sind von Tretters eigenen Lebenszusammenhängen als Künstlerin, als Frau, als Mutter. Es sind kaleidoskopische Figurationen, die sich aus einem in sich ruhenden Zentrum entfalten und in Symmetrie und Asymmetrie zu allen Seiten hin vervielfältigen. Der Kreisform, dem unveränderlichen Grundelement ihrer Kompositionen, stellt sie das permanent über sich hinausstrebende Oval entgegen, das sich in immer neuen Permutationen von einer Figur zur nächsten wandelt, zu Augen, Mündern, Brüsten, Blüten oder Vulven. Ihre Bilder ringen um Fassung, entfalten sich und blühen auf, um dann wieder jede Gestalthaftigkeit loszulassen. Einmal gefundene Stabilität wird sogleich in Aufruhr versetzt. Die Farben branden heftig auf oder fließen zart dahin, lichten oder verschatten sich, tragen einander oder werfen sich gegenseitig aus der Bahn. Materialisierung und Auflösung realisiert Tretter als gleichberechtigte Grundprinzipien ihrer Malerei. Womit das, was die Bilder aufnehmen, bewahren und freigeben, Erfahrung, Wachstum und langsames Reifen sind. Ihre Bilder sind „Zuneigungsfigurationen“, in denen jedes Einzelne sich anderem zuwendet, daran zweifelt oder wächst, sich mitunter abwendet oder umso bewusster hingibt. Sie stellen alles in Frage, beginnen neu und finden doch wieder zu sich, ins Eigene zurück. The art of Alexandra Tretter (*1988) is as deep as it is playful. Owing just as much to the gentle spirituality of Hilma af Klint’s late geometries as it does to Sonia Delaunay’s exuberant disc paintings, almost bursting with sheer chromatic pleasure. Her compassionately designed artist’s book combines monumental paintings with intimate works on paper, all of which are imbued with the contexts of Tretter’s own life as an artist, as a woman, as a mother. Her kaleidoscopic figurations unfold from a center at rest in itself and multiply in symmetry and asymmetry towards all sides. She contrasts the circular form, the unchanging basic element of her compositions, with the oval, which constantly strives beyond itself, transforming itself in ever-new permutations from one figure into the next, into eyes, mouths, breasts, petals or vulvas. Her images strive for composure, unfold and blossom, only to let go of all gestalt-like form. Once gained stability is instantly pushed into turmoil. Colors flare up violently or flow delicately about, lighten or shade each other, carry or throw each other off course. Tretter equally realizes materialization and dissolution as basic principles of her painting. Whereby all, what her images absorb, preserve and release, is experience, growth and slow maturing. Her paintings are “figurations of affection”, in which each individual turns towards something else, doubts or grows, at times turns away or surrenders all the more consciously. They question everything, start anew and yet find their way back to themselves, into their very own.