Produktinformationen "Israel"
Der Staat Israel ist letztlich ein Produkt des europäischen Antisemitismus, welcher bei den Juden ein Nationalgefühl und den Wunsch nach einem eigenen Staat provozierte. Der entscheidende letzte Anstoß für den Beschluss der Vereinten Nationen von 1947, das britische Mandatsgebiet Palästina zu teilen und damit die Grundlage für die Unabhängigkeitserklärung Israels 1948 zu schaffen, war der Holocaust, der dem Zionismus ein besonderes moralisches Gewicht verlieh. Der Autor argumentiert, dass dieser Konnex mit dem Holocaust für Israel ambivalente Konsequenzen hat. Das vor allem in Europa und Nordamerika herrschende Gefühl einer besonderen Verpflichtung gegenüber Israel wird begleitet von Maßstäben, die nur für Israel zu gelten scheinen. Die religiöse Toleranz in Israel wird nicht verglichen mit den entsprechenden Mängeln etwa in Saudi Arabien, und Israels demokratische Standards werden kaum an den Diktaturen und Halb-Diktaturen in Israels unmittelbarer Umgebung gemessen. Trotz dieser Umstände sind die Boykottaufrufe gegen Israel sehr viel lauter als Boykottaufrufe gegen die autoritären Regime im Nahen Osten. Israel sollte sich, so der Tenor des Buches, allmählich von der existenziellen Verbindung mit dem Holocaust lösen und darauf pochen, dass Demokratie und Menschenrechte in keinem anderen Staat der Region so verankert sind wie im Staat der Juden.
Autor: Pelinka, Anton
ISBN: 9783991001638
Verlag: Braumüller Verlag
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 240
Produktart: Gebunden
Erscheinungsdatum: 01.10.2015
Verlag: Braumüller Verlag
Untertitel: Ausnahme- oder Normalstaat
Schlagworte: Antsemitismus Auseinandersetzen Demokratie EU Holocaust Israel Menschenrechte Naher Osten Nationalgefühl Zionismus Zweistaatenlösung Zweite Hälfte 20. Jahrhundert (1950 bis 1999 n. Chr.)