Konzeption und Evaluation einer beruflichen Bildungsmaßnahme

Carbon – ein kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff – ist ein Verbundwerkstoff, bei dem Kohlenstofffasern in eine Kunststoff-Matrix eingebettet werden. Der Werkstoff war und ist im Bereich der Naturwissenschaften und der Technik bekannt und wurde bereits als Nischenprodukt in den vergangenen Jahrzehnten verbaut. Die bisherigen Berufsausbildungen waren jedoch oftmals nicht oder nur in geringem Maß für die Bearbeitung des neuen Materials „Carbon“ ausgelegt. Somit waren die Bildungsinstitutionen gefordert, qualifizierte Fachkräfte auszubilden bzw. Facharbeiter aus anderen Berufsfeldern mit dieser neuen Materie vertraut zu machen. Im Rahmen dieser Arbeit sollte mit der Einführung einer sog. „Fachkraft-Ausbildung Faserverbundtechnologie“ die Lücke in der Struktur der Facharbeiterqualifikation geschlossen werden. Als ein wesentliches Kriterium sollten dabei die stufenweise aufeinander aufbauenden Inhalte der Theorie und der Praxis dargestellt werden. Weiterhin sollte eine Möglichkeit angeboten werden, bereits erworbene Fachkenntnisse einzubringen und nach entsprechender Überprüfung des Wissens zeitversetzt in diese Fachkraft-Ausbildung einzusteigen. Um die Qualität der Fachkraft-Ausbildung zu untersuchen, wurde eine Evaluation im Rahmen einer Begleitforschung durch die Universität Augsburg am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Berufsdidaktik durchgeführt. Ein weiteres Ziel der Forschung bestand in der Darstellung der Möglichkeiten einer evtl. Durchgängigkeit und Anrechenbarkeit dieser Ausbildung auf nachfolgende Qualifikationsniveaus im Zusammenhang mit dem europäischen Bologna-Prozess und dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR).